16 Gedanken zu „Fotografie“

  1. In diesem gemäßigten Querformat erfahren wir eine Fotomontage. Eine ungewöhnliche menschliche Figur wird in der Mitte eines Raumes präsentiert. In der Mitte der Fotografie werden die Kräfte des Sujets und der schwarzen Streifen gebündelt und ziehen somit die Aufmerksamkeit des Betrachters hinein. Die symmetrische Verteilung ist sowohl innerhalb des Raumes als auch innerhalb des Sujets vorzufinden, denn es handelt sich um eine Person, der eine brachiale Aktion zugefügt worden ist ohne sichtbaren Gewaltspuren hinterlassen zu haben. Diese Fotografie wird zu dokumentarischen Zwecken genutzt und die Fotomontage wird verwendet um einen reellen Mensch in einer surrealen Darstellung zu präsentieren. Wir erfahren durch die Kraft und durch die Unversehrtheit des unwirklichen Körpers einen bedeutungsvollen Kontrast von Energie und Lebensunfähigkeit und die merkwürdige Einheit von Künstlichem und Natürlichem. Diese insektenförmige Gestalt, haltlos und schwebend, die senkrecht an der Wand steht, , bricht die Macht der Schwerkraft auf, gleichzeitig aber scheint die Figur in der schwarzen Streifen eingefasst zu sein und vermittelt das Gefühl der Festigkeit.
    Bei dieser Fotografie ging es mir um eine gewisse körperliche Gewalt, die einen Mensch zugefügt wird ohne dass diesen offensichtlich leidet, in einem klar-definierten Umfeld.

  2. Das Bild vermittelt den Eindruck einer Illusion, eines Tricks.
    Als Betrachter möchte ich herausfinden, was es mit der Figur in der Mitte auf sich hat, da ich sofort sehe, dass „etwas nicht stimmt“.
    Damit ist Interesse geweckt. Gerade weil es sich um eine Fotografie handelt, möchte ich herausfinden, WAS genau fotografiert wurde. Ohne all die Vermutungen aufzulisten, die ich habe, betreffend WAS WIE fotografiert wurde, bleibt der Eindruck, „es nicht nachvollziehen zu können“.
    Aufgrund der statischen Komposition bietet das Werk allein die Figur zur aktiven Inhaltsfindung an.
    Ich vermute, es handelt sich um den Oberkörper des gleichen Mannes. Einmal von vorne und einmal von hinten fotografiert, mit zwei verschiedenen Armpositionen. Die Arme bieten die einzige wirkliche Bewegung im Bild. Nach unten hin „hängend“, nach oben hin „haltend“, wobei das schon eine Frage der Interpretation ist.
    Beide Oberkörper gehen nahtlos ineinander über. Damit entsteht der Eindruck, wie oben beschrieben, als ob hier zwei Bilder optisch gut aneinander gefügt wurden.
    Die einzige Frage die sich für mich als Betrachter ergibt, ist eher nach dem „Wie“ als nach dem „Warum“, denn für eine wirkliche „Sinnfindung“ wird mir zu wenig gezeigt.

    1. Zu diesem Thema würde ich Folgendes empfehlen: ein Kurzreferat zur „Die Macht der Mitte“ von Rudolf Arnheim. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse würde ich dann versuchen, die von Ihnen gestellte Frage selbst zu beantworten.

Schreibe einen Kommentar zu wfkunstschule Antworten abbrechen